Erinnerung tut Not – Partnerschaft gestern und heute

Mitgestaltung 09.11

Gemeinsames Gedenken – anlässlich der Reichspogromnacht

„Ich nahm vor ca. sieben Jahren Yoni Scherzer, damals Vorsitzender des Austauschkomitees des Kreises Emek Hefer, mit zur Gedenkfeier zur Reichspogromnacht“, erzählt Heiner Giebeler. Nie zuvor hatte jemand aus unserem Partnerkreis an dieser Gedenkfeier teilgenommen. Es war unseren Partner offensichtlich nicht wirklich bekannt, dass diese Gedenkfeier am 10. November seit den 80er Jahren fester Bestandteil der Erinnerungskultur in Siegen-Wittgenstein ist. Yoni Scherzer war von der Gedenkfeier tief beeindruckt, von den Reden, davon, dass das jüdische Totengebet (Kaddisch)  in Siegen gesprochen wurde, das junge Menschen in die Gedenkfeier einbezogen wurden und nicht zuletzt, dass so viele Bürger an dieser Gedenkfeier teilnahmen. 

Er war der Meinung, dass das im Emek Hefer unbedingt bekannt gemacht werde müsse. Seine Idee, dass der Partnerkreis die Gedenkfeier mitgestalten könne, wurde von der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammen-arbeit, die die Gedenkfeier organisiert, gerne aufgenommen. Im darauf-folgenden Jahr kamen im Rahmen eines Fachkräfte-austausches des Kreisjugendringes 

mehrere Vertreter des Kreises Emek Hefer im November nach Siegen und Yoni Scherzer sprach auf der Gedenkveranstaltung. (siehe Bild – Yoni Scherzer in der Mitte)

Eine weitere Idee von Yoni Scherzer war es, dass einige israelische Jugendliche, die an einem der Austauschprogramme teilgenommen hatten, gemeinsam mit deutschen Teilnehmer*innen einen Beitrag zur Gedenkfeier gestalten könnten. Dies konnte aus zeitlichen und finanziellen Gründen bisher erst zweimal realisiert werden.

Projekt der virtuellen Rekonstruktion der Siegener 
Synagoge2021 – Gäste aus dem Emek Hefer sind dabei.

Die israelischen Jugendlichen sollten aber nicht nur zur Gedenkfeier ‚einfliegen‘, sondern einige Tage mit den deutschen Jugendlichen Schulen besuchen und über Israel, die jüdische Religion und den Jugendaustaustauch im Rahmen der Partnerschaft informieren.

Unsere Erinnerungskultur ist Ausdruck unseres Selbstverständnisses. Dies gemeinsam mit den Freunden aus dem Kreis Emek Hefer zu tun, wo fast jede Familie  Angehörige in der Shoa verloren hat, ist für beide Partner eine große Bereicherung.

Virtuelle Rekonstruktion der Siegener Synagoge

Im Jahr 2021, anlässlich 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, hat die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit das Projekt ‚Virtuelle Rekonstruktion der Siegener Synagoge‘ umgesetzt. Mehr zu dem Projekt erfahren Sie auf der Homepage.

Die Videoinstallation wurde von der Künstlerin Gabriela von Seltmann und ihrem Team umgesetzt und am 10.11.2021 auf der Außenwand des Aktiven Museums Südwestfalen, dem ehemaligen Standort der Synagoge Siegen, uraufgeführt. 

Eine Gruppe aus dem Partnerkreis Emek Hefer hat an der Uraufführung teilgenommen.

Sehen Sie die beeindruckende virtuelle Rekonstruktion:

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