Erinnerung tut Not – Partnerschaft gestern und heute

Die Shoa zum Thema machen

Bei allen Austauschprogrammen geht es immer auch um die Auseinandersetzung mit der Shoa. Etwas ganz Besonderes stellt der kontinuierliche Austausch der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen mit der Ramot Jam Schule aus dem Kreis Emek Hefer dar.Als dieser Austausch 2017 startete, wurde entschieden, dass eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Shoa der inhaltliche Schwerpunkt sein sollte.

Dass die Gemeinschaftliche Sekundarschule 2017, bei ihrem ersten Austauschprogramm, ausgerechnet ein Bild von Edna Amit von der Gedenkstätte Beit Theresienstadt in unserem Partnerkreis Kreis Emek Hefer erhielt und sich damit unter dem Titel „be a beacon of light“ (sei ein Vorbild für andere), künstlerisch beschäftigte, kann als Fügung angesehen werden. Denn Edna Amit war Überlebende von Theresienstadt. Ihre Bereitschaft nach Deutschland zu reisen und Kontakt aufzunehmen, war ganz wichtig für den Beginn der Partnerschaft. 

Mechthild Ermert-Heinz war bis 2022 Schulleiterin der Gemeinschaftlichen Sekundarschule und erzählt in einem Interview über die Anfänge der Austausche und dem Wert der Begegnungen für die Jugendlichen. (QR Code Interview mit Mechthild Ermert-Heinz). Der Austausch dieser beiden Schulen ist etwas Besonderes, aber er reiht sich zugleich ein in die Geschichte der Partnerschaft, in der das Thema der NS–Zeit und die Shoa immer Bestandteil war, z.B. 

  • dadurch, dass Überlebende bereit waren, die „Brücke“ nach Siegen-Wittgenstein waren zu gehen, als das für die meisten Menschen in Israel noch undenkbar war.
  • dass Überlebende der Shoa von Beginn der Partnerschaft an auch Gastgeber der deutschen Jugendlichen und später der Erwachsenen waren. 
  • durch das Video-Projekt zur Sicherung der Berichte der Zeitzeugen aus unserem Partnerkreis von 2013
  • oder zuletzt, 2023, durch das Brundibar-Projekt. Jugendliche aus dem Emek Hefer und Siegen-Wittgenstein haben die Kinderoper Brundibar, die 1943 im Ghetto Theresienstadt uraufgeführt wurde, zum Ausgangspunkt einer eigenständigen Bearbeitung mit aktuellen Bezügen gemacht. 

Lernen aus der Geschichte, aber wie? Lernen aus der Geschichte beginnt mit der Überwindung von Gleichgültigkeit. Begegnungen verbinden. Sie verbinden Wissen mit konkreten Erfahrungen und Emotionen, so die Überzeugung von Heiner Giebeler, der viele Jugendbegegnungen leitete. 

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